Der Schachclub Viernheim konnte sich heute in der 2. Bundesliga Süd gegen das starke und bisher ungeschlagene Team des SC Emmendingen durchsetzen. Obwohl die Südhessen nominell favorisiert waren, wurde es der erwartet spannende Wettkampf. Zwischenzeitlich sah es nach einem etwas höheren Ergebnis aus, das knappe aber zum Wettkampfsieg ausreichend 4,5:3,5 war allerdings auch nie ernsthaft gefährdet. Mit dem zweiten Sieg in Folge nach einem völlig misslungenen Saisonstart haben sich die Südhessen damit bereits auf den geteilten 4. Tabellenplatz vorgeschoben und können nun zunehmend optimistisch in die kommenden Wettkämpfe gehen.

Die Spitzenbretter des Schachclub Viernheim: GM Vladimir Malakhov (links) und GM Yuriy Kryvoruchko (rechts) voll konzentriert in der Mittelspielphase ihrer Partien.

Spieler und Zuschauer mussten heute über drei Stunden warten, bis die ersten Partie beendet war: GM Konstantin Tarlev hatte sich an Brett 6 eine vorteilhafte Stellung erarbeitet, dabei aber auch sehr viel Bedenkzeit verbraucht, so dass beide Spieler mit einer Punkteteilung zufrieden sein konnten. Kurz danach endete auch die Partie von GM Sebastien Maze (Brett 5) mit einem Remis, nachdem Sebastien seinen großen Vorteil eingestellt hatte, sein Gegner sich aber mit einem ähnlich groben Fehler revanchierte - wonach beide Spieler dann lieber von weiteren Gewinnversuchen in unklarer Stellung absahen.

Danach ging es Schlag auf Schlag: GM Vladimir Malakhov am Viernheimer Spitzenbrett hatte seine Partie mit Schwarz immer unter Kontrolle bis sie in einem völlig symmetrischen Springerendspiel und somit einem Remis endete. Fast zeitgleich konnte sowohl GM Yuriy Kryvoruchko (Brett 2) sein vorteilhafte Stellung zum Sieg führen, als auch GM Anton Korobov an Brett 3. Anton zeigte dabei seine Spielstärke in einem bemerkenswerten Endspiel, in dem er beim Wettlauf der beiderseitigen Freibauern zeitweise einen ganzen Turm opferte und korrekt beurteilte, dass seine Bauernwalze nicht nur den Turm zurückgewinnen, sondern auch zu einer gewonnen Stellung führen würde.

Großes Zuschauerinteresse in der entscheidenden Wettkampfphase

Beim Zwischenstand von 3,5:1,5 konnte IM Günther Beikert (Brett 7) einen wichtigen weiteren halben Punkt beisteuern, nachdem er den zwischenzeitlichen Verlust einer Qualität durch präzises und aktives Spiel kompensieren konnte, und am Ende sogar fast noch gewinnen konnte. IM Maximilian Meinhardt hatte sein Partie an Brett 8 immer unter Kontrolle und sich einen dauerhaften Vorteil erarbeitet. Sein Remisangebot konnte sein Gegner daher nicht gut ablehnen, obwohl damit der Sieg der Viernheimer Schachfreunde besiegelt war.

Der unglückliche Verlust von GM Sergey Fedorchuk an Brett 4 war somit nur noch eine Ergebniskorrektur, die an dem heutigen 4,5:3,5-Sieg des Schachclub Viernheim gegen den nominell zweitstärksten Gegner in der 2. Bundesliga Süd nichts mehr ändern konnte.

Mit dem damit erreichten, geteilten 4. Tabellenplatz reisen die Viernheimer nun hochmotiviert und optimistisch zum Auswärtsspiel in Untergrombach, das am 5. Februar 2017 stattfinden wird.