Die Viernheimer Schachspieler gingen als nomineller Favorit in den Heimwettkampf der Verbandsliga Nord (der vierthöchsten deutschen Spielklasse) gegen die Vertretung aus Buchen. Im Duell der jeweils zweiten Mannschaften der beiden Vereine stand am Ende nach turbulentem Verlauf ein 4:4-Unentschieden, womit beide Teams nicht so ganz zufrieden sein konnten.

IM Maximilian Meinhardt am Viernheimer Spitzenbrett erreichte mit Schwarz schnell ein leicht bequemeres Endspiel, konnte in der weitgehend symmetrischen Stellung aber nicht viel herausholen und mußte schließlich in das Remis einwilligen. Ähnlich erging es FM Michael Müller am zweiten Brett, der mit Weiß zwar nie in Verlustgefahr war, aber auch keinen Vorteil herausarbeiten konnte; logisches Ende war auch hier ein Remis.

Alexander Schulz an Brett 7 konnte seinen Gegner dauerhaft unter Druck setzen und den Vormarsch seiner zentralen Bauern erfolgreich mit einem Königsangriff verbinden, während der sehr kurzfristig eingesprungene Ralf Tresch am 6. Brett in einer komplizierten Stellung die gewinnende taktische Wendung nicht finden konnte und danach schnell überspielt wurde, was sicherlich auch Ralfs fehlender Spielpraxis geschuldet war.

Stefan Spiegel an Brett 3 kam mit Schwarz gut aus der Eröffnung heraus und erspielte sich schnell einen leichten Vorteil, schätzte die folgenden Verwicklungen aber falsch ein und fand sich in einem Endspiel mit Minusbauer wieder. Parallel dazu musste auch Stefan Schmidt an Brett 5 eine schwierige Stellung verteidigen, wodurch sich Stefan Martin (Brett 4) gezwungen sah, riskanter zu spielen, als es seine Stellung eigentlich hergab.

Winfried Karl an Brett 8 hatte sich währenddessen einen deutlichen Vorteil erarbeitet, überschritt aber im 39. Zug unglücklich die Bedenkzeit, woraus die Buchener Führung zum 3:2 resultierte; und auch bei Stefan Martin war nun ein Verlust zu erwarten. Vor diesem Hintergrund konnte Stefan Spiegel, der sich inzwischen wieder etwas Gegenspiel erarbeitet hatte, ein Remis durch Zugwiederholung sicherstellen, da sein Gegner bei diesem Wettkampfstand das Risiko unklarer Gewinnversuche nicht mehr eingehen wollte.

Nachdem sich die Viernheimer zu diesem Zeitpunkt schon mit dem unglücklichen Verlust des Wettkampfes abgefunden hatten, spielte Stefan Martins Gegner in haushoch gewonnener Stellung so ungeschickt, dass sich Stefan dank seines eingesperrten Königs unter Opfer seines letzten Turmes in ein Remis-bringendes Patt retten konnte. Beim Zwischenstand von 3:4 sah es immer noch schlecht aus, da Stefan Schmidts Turmendspiel objektiv völlig ausgeglichen war. Beim Versuch, das Remis durch einen aktiven Bauernvorstoß endgültig zu besiegeln, übersah sein Gegner aber einen Konter, wodurch die Partie nach wenigen Zügen für Stefan gewonnen war.

Endstand zwischen Viernheim 2 und Buchen 2 somit ein 4:4, das angesichts der zahlreichen vergebenen Chancen auf beiden Seiten wohl auch leistungsgerecht war. Ob die Südhessen im Kampf um den Klassenerhalt heute einen wichtigen Mannschaftspunkt gewonnen oder verlorenen haben, wird dann der weitere Saisonverlauf zeigen ...