Im eleganten "Kulturhaus LA8" hatten wir es im samstäglichen Halbfinale mit den Gastgebern aus Baden-Baden zu tun. Unsere Gegner waren allen vier Brettern überlegen - im Schnitt um fast 190 ELO-Punkte. Das Wunder bliebt dann leider auch aus: Hans-Markus Horn und Volker Bitsch kamen schon schlecht aus der Eröffnung heraus und mußten ziemlich schnell der ersten Bauern geben, wonach die Gegner nicht mehr locker ließen, bis die Partien endgültig entschieden waren.
Stefan Spiegel und Ekkehard Golf konnten ihre Partien bis ins Mittelspiel offen halten, dann summierte sich die Zahl der kleinen Ungenauigkeiten und das heute tiefere Verständnis der jeweiligen Gegner gab am Ende den Ausschlag. Also: Tapfer geschlagen, aber am Ende mir 0:4 doch chancenlos.
Ein interessanter Moment war die spektakuläre Remiswendung, die sowohl Stefan als auch sein Gegner während der Partie nicht gesehen haben - nur der elektronische Freund war hinterher mal wieder gnadenlos:
S. Spiegel - B. Lutz; letzter Zug: 27... Tg6.
Wie hätte Weiß das Remis forcieren können ?
Interessant war noch, daß sich im parallelen Kampf nicht die erwarteten Eppinger, sonder die Schachfreunde aus Emmendingen durchsetzten und damit im Finale standen - wodurch sich unsere ursprünglichen Planungen (Platz 3 und Qualifikation durch Sieg gegen Emmendingen) erledigt hatten.
Die Auflösung:
Nach dem schwer zu sehenden 28.Td8+ hätte Schwarz nicht mit 28... Dxd8 nehmen können, da 29.Sf7+ die Dame gewinnt - der Te7 ist durch den ungenauen 27. Zug von Schwarz gefesselt!
Schlecht wäre auch 28... Te8 wegen 29.Dh5 Txg5 30.Txe8+ Kh7 31.Lg8+ Kh8 32.Le6+ Kh7 33.Lf5+ g6 34.Th8+! und nur dieses weitere Turmopfer gewinnt.
Nach dem einzigen Zug 28... Le8 29.Txe8+ Tex8 30.Dh5 Dc6 31.h4 kann Schwarz sich trotz Mehrqualität nicht mehr befreien und die wahrscheinlichste Folge ist ein Dauerschach.
In der Partie folgte leider 26.Se4 Lxe4 27.fxe4 Tg3 und Schwarz konnte seinen deutlichen Vorteil verwerten.